Huawei beißt sich an Sony und Bose die Zähne aus

Huawei beißt sich an Sony und Bose die Zähne aus

  Bei ANC-Kopfhörern ist es gar nicht so einfach, gegen die Topkonkurrenz von Sony und Bose bestehen zu können.

  Ein Test von Ingo Pakalskiveröffentlicht am13. November 2020, 12:04 Uhr

  Die Freebuds Studio sind Huaweis erste Kopfhörer mit Active Noise Cancellation (ANC). Die Kopfhörer tragen sich sehr angenehm, auch nach langem Tragen drücken sie nicht und es ist schwer zu entscheiden, ob die Huawei-Kopfhörer, Sonys WH-1000XM4 oder Boses Noise Cancelling Headphones 700 besser sitzen.

  Inhalt:

  Freebuds Studio im Test: Huawei beißt sich an Sony und Bose die Zähne aus

  Huawei macht die recht gute ANC-Leistung der Freebuds Studio zunichte

  Freebuds Studio - Verfügbarkeit und Fazit

  Allerdings brauchten wir einige Zeit, bis wir die Freebuds Studio überhaupt tragen konnten: Nach dem Öffnen der Verpackung rochen die Huawei-Kopfhörer derart stark, dass wir den Gestank rund um den Kopf nicht ertragen hätten. Sowohl Sony als auch Bose haben mit lästigem Geruch nach dem Auspacken keine Probleme. Nachdem wir die Huawei-Kopfhörer eine knappe Woche ausgelüftet hatten, konnten wir sie endlich aufsetzen. Nicht gerade ein Glanzpunkt für die Freebuds Studio.

  Auch die mitgelieferte Transporttasche hat unangenehm gemüffelt und die müssen wir wohl noch länger auslüften, damit der Kopfhörer nicht wieder den Geruch annimmt, wenn wir ihn darin aufbewahren. Die Huawei-Kopfhörer können nicht zusammengefaltet werden, sind aber in der mitgelieferten Transporttasche ähnlich kompakt wie der zusammenfaltbare WH-1000XM4 von Sony. Die Huawei-Tasche hat ein Fach, in dem sich ein USB-C-Ladekabel befindet.

  Freebuds Studio ähnelt bei der Bedienung der Konkurrenz

  Huawei übernimmt bei der Steuerung vieles von Sony und Bose. So haben die Freebuds Studio drei Tasten am Kopfhörer und werden ansonsten über ein Sensorfeld auf der rechten Hörmuschel bedient. Es gibt einen Ein-Aus-Schalter, eine Bluetooth-Taste zum Koppeln und eine ANC-Taste, um zwischen ANC an und aus sowie dem Transparenzmodus zu wechseln. Der Kopfhörer merkt sich die letzte Einstellung beim Ausschalten und reaktiviert diese beim Einschalten.

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  Bei der Umschaltung der Modi gibt es Ansagen, allerdings nur auf Englisch - die Sprache kann auch nicht verändert werden. Die Sprachansagen lassen sich nicht abschalten - das kann bei Telefonaten lästig sein. Eine Änderung der ANC-Intensität am Kopfhörer ist nicht möglich, das geht nur über eine Huawei-App, die nur für eine Plattform angeboten wird.

  Der Bügel an der Hörmuschel des Freebuds Studio stört bei der Steuerung

  Die Musik- und Anrufsteuerung erfolgt über den Außenbereich auf der rechten Hörmuschel. Unpraktisch ist dabei, dass der Bügel außen an der Hörmuschel sitzt und nur schwer erfühlt werden kann. Das führt leicht dazu, dass wir ungewollt diesen Bereich antippen, um Befehle auszuführen, aber dann passiert nichts.

  Huaweis Freebuds Studio (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)

  Abgesehen davon funktioniert die Sensorsteuerung wie bei den beiden Hauptkonkurrenten: Mit einem Doppeltipp wird Musik angehalten respektive fortgesetzt. So wird auch ein eingehender Anruf angenommen, zum Ablehnen wird die Sensorfläche länger berührt. Wischen wir von oben oder unten über die Sensorfläche, ändern wir die Lautstärke und ein seitlicher Wisch führt einen Titelsprung durch. Tippen wir etwa zwei Sekunden lang mit dem Finger auf den Sensorbereich, wird der jeweilige digitale Assistent des Smartphones aktiviert. Die Sensorbefehle können nicht modifiziert werden.

  Huawei nutzt beim Freebuds Studio an beiden Hörmuscheln jeweils vier Mikrofone, um die Umgebungsgeräusche zu messen und basierend darauf einen entsprechenden Gegenschall auszuspielen. Systembedingt arbeiten ANC-Systeme vor allem bei niedrigen Frequenzen besonders gut, etwa beim Brummen in einem Flugzeug. Dort wurde diese Technik auch zuerst eingesetzt.

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  Video: HUAWEI freebuds studio - Trailer (0:59)

  Fahrgeräusche in Zügen, Autos oder Bussen sowie Verkehrslärm lassen sich damit aber ebenso wie Baustellenlärm verringern. In Grenzen gilt das auch für typische Bürogeräusche wie Telefonklingeln, Druckergeräusche, Gespräche und Tastaturanschläge. Zum Testen der ANC-Leistung haben wir keine Musik gehört, um die maximal mögliche Stille der Kopfhörer zu ermitteln. Getestet wurde mit der Firmware 1.9.0.118 des Freebuds Studio. Beim Sony-Kopfhörer war die Firmware 2.0.6 im Einsatz und der Bose-Kopfhörer lief mit der Firmware 1.3.1.

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  ANC-Leistung der Freebuds Studio auf dem Niveau der Bose-Konkurrenz

  Wir haben den Freebuds Studio all diesen Schallquellen ausgesetzt und dabei mit Sonys WH-1000XM4 sowie Boses Noise Cancelling Headphones 700 verglichen. Die intensivste Stille liefert nach wie vor der Sony-Kopfhörer, denn Bose kann Störgeräusche etwas weniger effizient reduzieren. Auch die Huawei-Kopfhörer schaffen es nicht, an die effektive Geräuschreduzierung des Sony-Kopfhörers heranzureichen.

  Freebuds Studio links und rechts daneben Sonys WH-1000XM4 (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)

  Die ANC-Leistung der Huawei-Kopfhörer ist ziemlich dicht an der Leistung der Bose-Kopfhörer dran, befindet sich also auf einem insgesamt hohen Niveau. Das sorgt dafür, dass wir beim Musikhören in moderater Lautstärke kaum Sorge haben müssen, dass Außengeräusche den Musikgenuss stören können. Für den Konsum von Hörbüchern oder Podcasts sind die Freebuds Studio aber leider nur bedingt geeignet.

 

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