US-Behörde: Hyundais E-Autos nur mit Sicherheitsabstand parken
Hyundai muss viele Kona Electric und Ioniq Electric wegen Brandgefahr zurückrufen. Die zuständige US-Behörde warnt davor, diese Autos in der Nähe von Häusern, brennbaren Strukturen oder brennbarer Vegatation zu parken.
Die amerikanische Aufsichtsbehörde „ US National Highway Traffic Safety Administration “ hat für Hyundai Kona Electric mit Baujahr 2019 und 2020 und für Hyundai Ioniq Electric mit Baujahr 2020 einen Rückruf angeordnet . Durch die bei dem Rückruf durchgeführten Maßnahmen soll das Problem beseitigt werden, dass die Akkus dieser Elektro-Autos Feuer fangen können. Der Brand kann durch einen Kurzschluss in den Zellen der Lithium-Ionen-Akkus der Autos verursacht werden.
Besonders einschneidend ist aber dieser Hinweis in Zusammenhang mit dem Rückruf: Die US-Behörde warnt die Besitzer der betroffenen Fahrzeuge davor, ihre Autos in der Nähe ihrer Häuser oder nahe bei brennbaren Strukturen abzustellen, so lange diese nicht im Rahmen des Rückrufs repariert wurden. Stattdessen sollen die betroffenen E-Autos immer im Freien und deutlich entfernt von Häusern, brennbaren Strukturen und brennbarer Vegetation geparkt werden. Wenn man dieser Warnung folgt, dürfte die Parkplatzsuche für Hyundai-Fahrer schwierig werden...
Hyundai war wochenlang als Kooperationspartner für Apple beim Bau des „Apple Autos“ im Gespräch. Hyundai galt wegen seiner E-Auto-Architektur als heißer Kandidat. Mehr dazu lesen Sie hier: Apple Auto / iCar / Projekt Titan - alles, was wir wissen.
Doch seit einigen Wochen schreiben die Südkoreaner ausgerechnet mit ihren Stromern Negativschlagzeilen: Sie müssen wegen Brandgefahr die Akkus bei weltweit rund 82.000 E-Autos austauschen. Das berichtet unter anderem das Handelsblatt.
Der Rückruf betrifft in erster Linie das SUV Kona EV. Davon muss Hyundai laut dem Bericht rund 76.000 Fahrzeuge in die Werkstatt rufen. Außerdem betrifft der Rückruf noch das Modell Ioniq Elektro und einige hundert E-Stadtbusse. Die Kosten für den Rückruf sollen bei rund 742 Millionen Euro liegen.
Auf unsere Anfrage, ob auch in Deutschland E-Autos von Hyundai in die Werkstatt müssen, antwortete uns Hyundai im Februar 2021 folgendermaßen:
"Die Hyundai Motor Company hat beschlossen, bestimmte Fahrzeuge der Modelle Kona Electric, Ioniq EV und Elec City in Korea freiwillig zurückzurufen. Dabei wird die Baugruppe des Batteriesystems ersetzt. Ob der Rückruf auch für in Europa verkaufte Modelle ausgeweitet wird, prüft das Unternehmen. Die Entscheidung wird zu gegebener Zeit kommuniziert.
Dementsprechend gilt das Statement auch für den deutschen Markt." Zitat Ende
Noch im Oktober 2020 hatte Hyundai gehofft das Problem überwiegend mit einem Software-Update für das Akkusystem des Kona EV lösen zu können. Im Rahmen eines freiwilligen Rückrufs. Damals mussten allein in Deutschland 5790 Kona EV in die Werkstatt, wie KFZ Vogel seinerzeit berichtete . Das Kraftfahrtbundesamt KBA hatte im Januar 2021 in seiner Datenbank das entsprechende Dokument für den überwachten Rückruf des Kona mit Baujahr 2018 bis 2020 hinterlegt. Weltweit sollen von diesem Modell 77.121 Fahrzeuge betroffen sein, in Deutschland 6254, wie es damals hieß. Das KBA begründete den damaligen Rückruf folgendermaßen: „Aufgrund von Schädigungen der Batteriezellen bzw. eines fehlerhaften Batteriemanagements besteht ein erhöhtes Kurzschlussrisiko.“
Doch die südkoreanischen Behörden ließen nicht locker und untersuchten die Wirksamkeit des Software-Updates, nachdem ein Hyundai, der das Software-Update erhalten hatte, Feuer gefangen hatte. Diese Untersuchung führte zu dem jetzt angeordneten umfassenden Rückruf. Insgesamt soll Hyundai Kenntnis von 14 Akkubränden seit Einführung des Modells haben.
Die betroffenen Akkus hat Hyundai von LG Energy Solution bezogen.
Der Rückruf kommt zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Denn gerade erst startete Hyundai sein neuestes Elektro-Auto Ioniq 5. Dieses Fahrzeug basiert auf der neuen Electric-Global Modular Platform (E-GMP).
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